Dreiecke über Belgien
Ab November
1989 erlebte Europa seine größte UFO-Sichtungswelle seit 1954 in
Frankreich (mehr dazu später). Die Sichtungen betrafen hauptsächlich
das Gebiet um Eupen in Belgien, Objekte kamen in einigen Fällen aus
Deutschland. Diese wohl bestdokumentierte Sichtungswelle der Geschichte
ist im Bericht "UFO-Welle über Belgien" der Belgischen Gesellschaft
zur Erforschung von Weltraumphänomenen (SOBEPS - Société
Belge d'Étude des Phénomènes Spatiaux) dokumentiert
(SOBEPS
1991). "Tausende Belgier beobachteten gigantische, meist dreieckige
UFOs. Zum Teil groß wie Flugzeugträger. Mit Seitenlängen von
50, sogar 300 und 400 Metern. Die unheimlichen Flugobjekte bewegten sich
fast geräuschlos. Sie flogen Autobahnen entlang, schwebten längere
Zeit <surrend> auf der Stelle: über Häusern, manchmal aber
auch auf Fensterhöhe, als wollten sie Bewohner beobachten."
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Diese Aussage machte General de Brouwer, nachdem drei Abfangversuche gescheitert waren. Modernste Technik war nicht in der Lage, die Objekte richtig zu orten, geschweige zu verfolgen oder abzufangen. In einem vom Boden aus beobachteten Schauspiel am 30. März 1990 trickste ein UFO die Jagdflugzeuge regelrecht aus (Ludwiger 1999).
Auf Druck der Öffentlichkeit kam es zum ersten Mal zu einer Zusammenarbeit
offizieller und ziviler Forschungsstellen. SOBEPS erhielt militärische
Radar-Aufzeichnungen und wurde an Flügen zur Verfolgung und Untersuchung
von UFOs beteiligt. Dies war die Entscheidung des belgischen Verteidigungsministers
Guy Coeme, der sich dem öffentlichem Druck nicht mehr widersetzen
konnte. Die Sichtungen sind bis heute unidentifiziert. General Wilfried
de Brouwer, rangdritthöchster Militär Belgiens, wurde 1990 zur
UFO-Identifikation abkommandiert:
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"Die
Luftwaffe jedenfalls ist zu dem Schluss gelangt, dass sich im belgischen
Luftraum eine gewissen Zahl anomaler Phänomene ereignet hat. Die
vielen [...] dokumentierten Sichtungen vom Boden aus und die Beobachtungen
in der Nacht vom 30./31. März haben uns zur Vermutung Anlass
gegeben, dass eine bestimmte Zahl nicht genehmigter Flugaktivitäten
tatsächlich stattgefunden hat. Ein Aspekt aber wird die Diskussion
immer beherrschen und die Haltung der Behörden bestimmen: die Angst,
sich lächerlich zu machen, sobald man durchblicken lässt, dass
man die UFO-Problematik ernst nimmt."
General Wilfried de Brouwer, Stabschef
der belgischen Luftwaffe (im Nachwort zum Buch "UFO-Welle
über Belgien" der SOBEPS) (SOBEPS
1991) |
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Ein Fall für das
Europäische Parlament
Auf Anregung
der belgischen Regierung wurden die belgischen Sichtungen ein Thema für
die EU. Der renommierte Physiker Tulio Regge hatte sich 1990
im Auftrag des Europäischen Parlamentes über die UFO-Erscheinungen
über Belgien und Europa informieren lassen und dem Europarat daraufhin
in Straßburg mehrmals die Einrichtung einer europäischen Untersuchungsstelle
in Europa empfohlen, damit die Bevölkerung nicht länger im Unklaren
bleibt. Die Parlamentarier der EU lehnten aufgrund ihrer Unkenntnis der
Fakten und aus Furcht vor ihren Wählern 1994 jede Forschungsfinanzierung
ab (Reger, Die Zeit, 28.1.1994).
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Die Situation
in Belgien war einzigartig, weil erstmals Militärstellen mit zivilen
UFO-Spezialisten zusammenarbeiteten. Leider verliess die EU-Parlamentarier der Mut, sich der Sache anzunehmen. In Frankreich jedoch ist UFO-Forschung seit 1977 bereits staatlich organisiert.
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