Frankreich - UFO-Untersuchungen
mit staatlichem Auftrag
In Frankreich
gibt es bei offiziellen Stellen in Regierung und Militär schon länger
ein offenes Ohr für UFO-Sichtungen. Frankreich ist eines von zwei
Ländern weltweit (Chile ist das andere), das UFOs staatlich untersuchen
lässt. Diese Haltung liegt wohl in der Massensichtungen von 1954 begründet:
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Im
Herbst 1954 erlebte Frankreich eine Häufung von UFO-Sichtungen (Flap).
Es schien damals als wollte die Intelligenz hinter den UFOs die Verteidigungsbereitschaft
des Landes testen. Am 18. Oktober 1954 war im ganzen Land über fast
jedem Dorf etwas Unerklärliches gesehen worden. Dass es sich nicht
um ein Phänomen handelte, das sich durch die Medien über das
Land verteilt hatte, zeigte eine Analyse der Orte, an dem zum Beispiel
am 29. September 1954 UFOs gesichtet wurden. Mehrere Orte liegen auf einer
geraden geographischen Linie. Das entdeckte der französische Journalist
Aimé Michel beim Studium sämtlicher Lokalzeitungen dieses Tages.
Im Vorwort zu dessen Buch "Flying Saucers and the Straight-Line Mystery"
schreibt General Lionel M. Chassin, damals kommandierender General der
französischen Luftstreitkräfte und Luftverteidigungskoordinator
der alliierten NATO-Luftstreitkräfte: "Die
Anzahl gewissenhafter, intelligenter und gebildeter Leute, im Vollbesitz
ihrer geistigen Kräfte, die <etwas gesehen> haben, wächst
jeden Tag. Wir können kategorisch sagen, dass mysteriöse Objekte
in der Tat am Himmel um uns herum erschienen sind und das noch immer tun."(Michel
1958)
Jacques Vallée katalogisierte aus einer Periode von 100 Jahren, zwischen 1868 und 1968, 923 Nahsichtungen. Darunter befinden sich auch 47 Berichte über Beobachtungen von meistens kleinen Insassen nur aus dem Jahr 1954 allein in Frankreich. (Vallée
1969) |
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"Wenn
die Hörer sehen könnten, wieviele Berichte von der Luftpatrouille
eingehen, von der Gendarmerie und von den Gendarmen, die den Auftrag haben,
Untersuchungen durchzuführen, Berichte, die wir an das Nationale Zentrum
für Weltraumstudien weiterleiten, dann würden sie sehen, dass
die ganze Sache sehr ungewöhnlich ist. Ich glaube, dass wir diesem
Phänomen offen entgegentreten müssen. Man darf nichts a priori
ablehnen, so wie unsere Vorfahren viele Dinge ablehnten, die heute elementare
Dinge unseres Lebens sind."
M. Robert Galley,
damals französischer Verteidigungsminister, (in einem
Radiointerview von Jean-Claude Bourret, 21. Februar 1974) |
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Auf
Robert Galleys Anregung hin öffnete 1976 ein Komitee des Institut
des hautes études de défense nationale (IHEDN
- Institut für Tiefenstudien der nationalen Landesverteidigung,
u.a. zuständig für die nukleare Landesverteidigung) die französische
UFO-Akte. 1977 wurde die Groupe d’Etude des Phénomènes
Aérospatiaux Non Identifiés (GEPAN - Gruppe
zur Untersuchung von unidentifizierten Luftraumphänomenen) innerhalb
der französischen Raumfahrtadministration CNES
(Centre National d'Etudes Spatiales) mit der Untersuchung von UFOs
beauftragt. Der Gründer und erste Direktor der Gruppe, der Astronom
Dr. Claude Poher, schreibt im ersten GEPAN-Bericht 1978: "Wenn
man die Daten in Betracht zieht, die wir von Beobachtern und vor Ort gesammelt
haben, dann kann man generell sagen, dass sich ein materielles Phänomen
hinter den Beobachtungen befindet. In 60 Prozent der berichteten Fälle,
ist die Beschreibung des Phänomens offensichtlich die einer fliegenden
Maschine, dessen Ursprung, Flugweise und Antrieb total außerhalb unserer
Kenntnis liegt."
Zusammenfassung
der Ergebnisse 1974-1978
Kategorie |
Definition |
Anzahl |
% |
PAN* A |
identifiziert |
23 |
3,3 |
PAN B |
wahrscheinlich identifiziert |
153 |
22 |
PAN C |
unmöglich zu analysieren** |
239 |
35 |
PAN D |
unidentifiziert |
263 |
38 |
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Summe |
678 |
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Bestimmte,
in der oberen Atmosphäre beobachtete Phänomene werden durch mehrere
Zeugen beobachtet und erhöhen dadurch die Glaubwürdigkeit anderer
ähnlicher Zeugenberichte. Fälle mit mehreren Zeugen gehen nur
einmal in die Statistik ein. (Quelle: CNES 1978)
*PAN;
<franz.> Phénomène aérospatial non identifié:
unidentifiziertes Luftraumphänomen.
**aufgrund von mangelnder
Datengrundlage |
1988 wurde die GEPAN umbenannt in Service
d'Expertise des Phénomènes de Rentrées Atmosphériques
(SEPRA - Untersuchungsdienst über Wiedereintrittsphänomene
in der Atmosphäre), da viele der Sichtungen mit solchen Wiedereintrittsphänomenen
zu tun hatten. Zur Aufgabe der SEPRA gehört es nun auch, riskante
Wiedereintritte von Satelliten oder Objekten mit nuklearem Generator abzusichern.
Nach wie vor ist die SEPRA eine Unterabteilung der CNES. Ihr heutiger Leiter
ist Jean-Jacques Velasco. Heute gibt die SEPRA den prozentualen
Anteil an PAN D mit nur noch 4 bis 5 Prozent an (COMETA
1999). |
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Der COMETA Bericht
1998 - nach
etwa 20 Jahren - resümierten französische Militärs und Wissenschaftler
den Stand der französischen UFO-Forschung:
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Am
16. Juli 1999 veröffentlichte COMETA den Bericht "UFOs und Verteidigung
- auf was müssen wir uns vorbereiten?" ("Les OVNI et la defense -
A quoi doit-on se préparer?"). COMETA ist ein Komitee, hauptsächlich
aus sog. Auditoren des IHEDN (einer Art Aufsichtsrat). Die Studie wurde von GS Presse in einer Sonderausgabe
des französischen Magazins VSD veröffentlicht.
Vorwörter kommen von André
Lebeau (ehemaliger Präsident der französischen Raumfahrtagentur
CNES), General Bernard Norlain (ehemaliger Direktor des IHEDN) und von
COMETA-Direktor General Denis Letty (General der französischen Luftstreitkräfte).
Für eine etwas ausführlichere Inhaltsangabe siehe hier.
COMETA empfehlen:
-
Entscheidungsträger und Personen in Verantwortung
über die Realität unidentifizierter Flugobjekte zu informieren,
-
die Mittel und das Personal der SEPRA auszuweiten,
damit diese ihre Untersuchungen und Forschungen ausdehnen können,
-
Raumfahrtagenturen die Aufgabe der Registrierung
von UFOs zu geben,
-
eine Entscheidungsstelle in höchster
Staatsebene zu etablieren, mit der Aufgabe UFOs zu untersuchen,
-
diplomatische Schritte auf die USA zuzugehen,
um in dieser "kapitalen Frage" zusammenzuarbeiten und
-
einen Plan für Notfälle auszuarbeiten.
COMETA heben hervor, dass das Wissen um den
UFO-Antrieb einer Nation einen erheblichen technologischen Vorsprung liefert.
Dementsprechend sind auch der französische Premierminister
Lionel
Jospin und der Regierungspräsident Jacques Chirac von COMETA
informiert worden. COMETA weisen auf das "seltsame" Verhalten der USA nach
dem sogenannten Roswell-Vorfall hin, bei dem 1947 in New Mexico, USA, eine
<fliegende Untertasse> abgestürzt sein soll. |
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Das Verhalten
der Großmächte in Punkto UFOs ist durch den kalten Krieg geprägt.
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